Ukrainische Währungsreserven schmelzen weiter dahin
© Sputnik/Evgeny Kotenko
Per Anfang Dezember sind die Währungsreserven der Ukraine erstmals seit 2009 unter die Marke von 9,9 Milliarden US-Dollar gefallen.
„Unsere Währungsreserven erreichten den Tiefststand seit 2009 und lagen zu Monatsbeginn bei 9,9 Milliarden Dollar“, sagte die Notenbankchefin Valeria Gontarjowa am Dienstag.
Die schwere wirtschaftliche Lage im Land lässt die Währungsreserven der Ukraine ständig schrumpfen. Allein im November und Oktober gingen die Reserven um 21,4 bzw. 23,3 Prozent zurück.
Rubel am Jahresende 2014 auf Tiefstand
Bild: © REUTERS/ Kacper Pempel –
Im scheidenden Jahr ist der Rubelkurs nach Angaben der Moskauer Börse im Endergebnis um 41 Prozent gegenüber dem US-Dollar und um 34 Prozent zum Euro gesunken.
Am letzten Börsentag des Jahres wurden für einen US-Dollar 56 Rubel und für einen Euro 68,65 Rubel gezahlt. Ende 2013 waren es 32,84 beziehungsweise 45,33 Rubel.
Der US-Dollar und die europäische Währung hatten am 16. Dezember mit 80,1 Rubel bzw. 100,74 Rubel ihren bisher höchsten Stand an der Moskauer Börse erreicht. Die Rubel-Abwertung lag damit bei 59 Prozent bzw. 55 Prozent im Vergleich zu Jahresbeginn.
Als Hauptursache für den Rubelverfall gilt die drastische Talfahrt der Öl-Weltpreise, wie es sie seit mehreren Jahren nicht gegeben hat. Ein weiterer, nicht minder bedeutsamer Faktor ist die Konfrontation zwischen Russland und dem Westen wegen der Ukraine-Krise, die etliche Experten als neuen „kalten Krieg“ bezeichnet haben.
© AP Photo/ Alexander Zemlianichenko – Rubel-Krise: Russland-Sanktionen nicht der einzige Grund
Die vor mehreren Jahren gestartete „Schieferrevolution“ in den USA hat im Jahr 2014 eindrucksvolle Ergebnisse gebracht: Die USA belegten im ersten Halbjahr den ersten Platz bei der Ölgewinnung. Sie haben damit Saudi-Arabien und Russland überholt und den Import von Brennstoffen stark verringert. Die daraus resultierende weltweite Überproduktion von Erdöl hat die Ölpreise nach unten gezogen.
USA lockern Öl-Exportverbot
Die USA haben das Ausfuhrverbot für das auf ihrem Territorium geförderte Öl teilweise aufgehoben, wie das regierungseigene Büro für Industrie und Sicherheit (BIS) am Dienstag mitteilt.
Die Behörde habe „einigen“ Unternehmen Lizenzen für den Export von Öl-Kondensat – einer bestimmten Art sehr leichten Rohöls – erteilt, dessen Förderung in den letzten Jahren in den USA besonders stark gesteigert worden war, heißt es.
© Foto: Gazprom – Duma-Außenbeauftragter sieht USA hinter Ölpreisverfall
Die US-Administration hat etliche technische Fragen erläutert und die für die Ausfuhr erlaubten Ölsorten genannt.Ansonsten gilt das Exportverbot für Energieträger, das vor rund 40 Jahren als Antwort auf das arabische Ölembargo eingeführt worden war, weiter. Die USA zählen seit mehreren Jahren zu den weltweit bedeutendsten Öl- und Gasproduzenten. Die jetzige Embargolockerung für den Ölexport erfolgt vor dem Hintergrund eines Preissturzes von 115 US-Dollar bis auf 60 US-Dollar je Barrel. Ein massiver Rohölexport aus den USA könnte einen weiteren Rückgang der Ölpreise bewirken.
Kiew beschwichtigt: Keine Sicherheitsprobleme durch US-Kernbrennstoff
Bild: © Wikipedia/ Igor Niko –
Die ukrainische Atom-Regulierungsinspektion versichert, dass die Umstellung der Atomkraftwerke des Landes auf nukleare Brennelemente aus US-Produktion keinerlei Sicherheitsrisiken in sich berge.
Für die Nutzung des US-amerikanischen Krenbrennstoffs in den ukrainischen AKW gebe es Sicherheitsvorschriften, die die entsprechenden Schritte in klarer Reihenfolge festlegen, teilte die Behörde mit. Jeder Schritt dieser Kette werde von der Regulierungsinspektion kontrolliert. Es sei beschlossen worden, die amerikanischen Brennelemente im Kernkraftwerk Süd-Ukraine zu verwenden, hieß es. „Die Einführung des Kernbrennstoffes aus der Produktion von Westinghouse erfolgt ohne Beanstandungen.“
© Sputnik/ Falin – Moskau: Umstieg Kiews auf US-Kernbrennstoff gefährdet Sicherheit Europas
Der ukrainische Konzern Energoatom und die US-Firma Westinghouse hatten am Dienstag in Brüssel ein Abkommen über die Versorgung der Ukraine mit Atombrennstoff unterzeichnet. Das Außenministerium in Moskau warnte, dass die Nutzung des amerikanischen Kernbrennstoffs in Atomreaktoren russischen Bautyps zu Sicherheitsrisiken für ganz Europa führen könnte. 2012 hatte Kernbrennstoff aus Westinghouse-Produktion bereits in einem ukrainischen AKW schwere Probleme verursacht, weshalb zwei Reaktoren heruntergefahren werden mussten! In der Ukraine sind vier Atomkraftwerke mit 15 Reaktoren und einer Gesamtleistung von 13,5 Gigawatt in Betrieb, die rund die Hälfte der Stromerzeugung des Landes ausmachen. Hinzu kommt die Ruine des nach dem Super-GAU 1986 stillgelegten Atomkraftwerkes Tschernobyl.